Montag, 06.09.2021 | 16:30 – 19:00 Uhr
Der Begriff des normativen Grundes ist einer der wichtigsten Begriffe in der praktischen Philosophie, doch in den letzten zehn Jahren wurden viele Fragen über diesen Begriff aufgeworfen. Einerseits scheinen normative Gründe eine wichtige Rolle in der Anleitung unserer praktischen Überlegungen zu spielen, andererseits wird häufig davon ausgegangen, dass sie erklären, was Akteure tun sollen und dass sie auf Werten basieren. Es stellt sich die Frage, ob diese Ansichten sich gegenseitig ausschließen: Wenn normative Gründe Erklärungen oder Determinanten von Sollen sind, kommen dann einige Entitäten, welche unsere praktische Überlegung anleiten, nicht als normative Gründe in Frage (etwa das Faktum, dass ein verlässliches Buch einen Ratschlag macht)? Die Antwort könnte teilweise davon abhängen, über welches Sollen wir sprechen und ob das zentrale Sollen ein objektives, ein perspektivistisches oder ein subjektives Sollen ist. Gründe scheinen in tatsächlichen Werten zu basieren, wenn sie als Determinanten eines objektiven Sollens verstanden werden, und näher an erwarteten Werten zu sein, wenn sie als Determinanten eines perspektivistischen oder als Evidenz für ein objektives Sollen verstanden werden.
O Susanne Mantel (Universität des Saarlandes Saarbrücken, DE)
S Ulrike Heuer (University College London, GB)
S John Broome (University of Oxford, GB)
Rationality versus Normativity
S Daniel Star (Boston University, US), Stephen Kearns (Florida State University, Tallahassee, US)
Fundamental and Derivative Reasons, and Value